K ulturwissenschaftliches Institut für Europaforschung
Bianca Hobusch Lichtgestalten Raumerscheinungen - Fotografien von Bianca Hobusch (21.Mai-26.Juni 2005) Bis ans Ende der Welt - Fototafeln zur Ebstorfer Weltkarte von Bianca Hobusch (17.April-12.JUni 2005) Pressemitteilung Lichtgestalten Raumerscheinungen - Fotografien von Bianca Hobusch Eröffnung: Samstag, 21. Mai 2005, 16 Uhr Begrüßung: Walter Nussel, Bürgermeister der Gemeinde Trittau Einführung: Stephanie Bunk, Universität Lüneburg Der Prozess des Reisens ist für die Hamburger Künstlerin Bianca Hobusch (Jahrgang 1970) eng verbunden mit der fotografischen Reflexion der besuchten Orte. In den vergangenen Jahren entstanden so umfangreiche Bildgruppen zu Städten wie Florenz, Rom und Damaskus sowie Ländern wie der Türkei, Spanien und Portugal. In der Galerie der Wassermühle Trittau zeigt die Künstlerin eine Auswahl von Porträtfotografien, die sie an verschiedenen Orten von Skulpturen und musealen Figuren gemacht hat. So fotografierte sie während eines Stipendiums in Florenz im Jahr 2002 insbesondere Skulpturen in verschiedenen Museen sowie eine Reihe von eindringlichen Frauenporträts auf dem berühmten Friedhof von San Miniato. Den Figuren aus Stein scheint auf diesen Bildern Leben eingehaucht, in der Fotografie "Der Tanz" klingt noch die zitternde Bewegung eines Reigens nach. Ein Bild weiter blickt man eine mittelalterliche Rüstung an und stellt sich unwillkürlich die Frage, ob sich hinter dem eisernen Visier noch ein tapferer Ritter verbirgt? In der Serie "Nächtliche Porträts" (2001), die aus alten Glasplatten-Dias entstanden ist, finden sich Überlagerungen unterschiedlicher Porträts von altmeisterlichen Gemälden. In einem Bildnis schaut durch das Gesicht eines jungen Mannes das Antlitz eines Alten hindurch, auf zwei weiteren Arbeiten überlagern sich zwitterhaft ein Frauen- und ein Männergesicht - mal ist das eine dominant, mal bestimmt das andere den Vordergrund. So lädt diese kleine Ahnengalerie den Betrachter zum Blick zurück durch die Geschichte ein und wirft gleichzeitig Fragen zu physiognomischen Erscheinungsformen und geschlechtsspezifischen Mustern auf. Im kleinen Kabinett der Wassermühle sind eine Reihe Foto-Porträts von antiken Statuen aus Bianca Hobuschs "Rom"-Serie von 1999 im Dialog mit Aufnahmen von volkskundlichen Figuren aus Damaskus (2000) zu sehen. Ergänzt werden die Porträt-Gruppen durch eine Auswahl von Fotografien historischer Räume, in denen figürliche Motive eine bildprägende Rolle spielen. Auf keiner der Aufnahmen der Künstlerin ist ein "lebendiger" Mensch zu entdecken und doch kreist das Thema dieser Ausstellung um den Kern dessen, was wir für Vorstellungen vom Bild des Menschen haben und wie es über die Jahrhunderte von Künstlern nachgeformt wurde. So finden sich in den Porträts von Bianca Hobusch nicht nur fotografische Betrachtungen über unseren Umgang mit Bildnissen, sondern auch poetische Vorschläge, den steinernen und figuralen Zeugen alter Epochen eine neue Individualität und eine eigene Geschichte zwischen gestern und heute zurückzugeben. Kurzbiografie Bianca Hobusch: 1990 Abitur am Gymnasium Trittau 1993 bis 1999 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg; seit 1999 Einzelausstellungen (u.a. Halle für Kunst, Lüneburg; Albrecht-Dürer-Gesellschaft/ Kunstverein, Nürnberg; Bach-Museum, Leipzig, Kloster Ebstorf) und Ausstellungsbeteiligungen (u.a. Kunsthalle Bern; Saarland Museum, Saarbrücken; Kunsthaus Hamburg); 2002 Gaststipendium Villa Romana, Florenz und Stipendium Künstlerstätte Schloss Bleckede Ausstellung vom 21. Mai bis 26. Juni 2005 Öffnungszeiten: Jeden Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr Galerie in der Wassermühle Trittau, Am Mühlenteich 3, 22946 Trittau, Tel: 0 41 54 - 80 79 19 zurück Bis ans Ende der Welt - Fototafeln zur Ebstorfer Weltkarte von Bianca Hobusch Eine Fotografie-Ausstellung im Kloster Ebstorf Legendäre Städte, geheimnisvolle Orte und historische Stätten sind auf der berühmten Ebstorfer Weltkarte eingezeichnet und benannt. Sie stellt mit ihren zahlreichen topografischen Bildern und Textstellen auf einzigartige Weise das christlich-europäische Weltbild des ausgehenden Mittelalters dar. Der Prozess des Reisens ist für die Hamburger Künstlerin Bianca Hobusch (Jahrgang 1970) eng verbunden mit der fotografischen Reflexion der besuchten Orte. In den vergangenen Jahren entstanden so umfangreiche Bildgruppen zu Städten wie Damaskus, Istanbul, Rom und Jerusalem sowie Landschaften wie dem Finisterre ("Ende der Welt") im spanischen Galicien, unweit der Pilgerstadt Santiago de Compostela. Auch in Lüneburg fotografierte die Künstlerin während ihres Stipendiums in der Künstlerstätte Schloss Bleckede im Jahr 2002. Im Kloster Ebstorf wird Bianca Hobusch eine Auswahl dieser Serien präsentieren. In räumlicher Nähe zur Weltkarte, die während der Klosterführung zu besichtigen ist, kann der Betrachter den zeitgenössischen Blick der Künstlerin auf die seit Jahrhunderten mit den unterschiedlichsten Assoziationen angereicherten Orte nachvollziehen, die auf der mittelalterlichen Weltkarte zu entdecken sind. Ein Leitmotiv von Bianca Hobuschs Arbeiten bildet die Betrachtung und Sichtbarmachung der Relationen zwischen dem Historischen und der Gegenwart, deren Schnittstellen und Brüche sich in den verschiedenen Orten und Städten manifestieren. Es ist jedoch nicht der dokumentarische Blick auf den vorgefundenen Ort und die jeweilige Kultur, der sie interessiert. Vielmehr zeichnet die Künstlerin in ihren fotografischen Arbeiten atmosphärische Porträts von Räumen, die sich aus verschiedenen zeitlichen, kulturellen und religiösen Strömungen entwickelt haben. Zur Ausstellung im Kloster Ebstorf erscheint eine Foto-Edition der Künstlerin. Kurzbiografie Bianca Hobusch: 1993 bis 1999 Studium der Freien Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg; seit 1999 Einzelausstellungen (u.a. Halle für Kunst, Lüneburg; Albrecht-Dürer-Gesellschaft/ Kunstverein, Nürnberg; Bach-Museum, Leipzig) und Ausstellungsbeteiligungen (u.a. Kunsthalle Bern; Saarland Museum, Saarbrücken; Kunsthaus Hamburg); 2002 Gaststipendium Villa Romana, Florenz und Stipendium Künstlerstätte Schloss Bleckede Ausstellung vom 17. April bis 12. Juni 2005 Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 10 bis 17 Uhr, Sonntag 14 bis 17 Uhr Am Samstag, den 7. Mai, ist die Ausstellung wegen einer Veranstaltung geschlossen. Kloster Ebstorf, Kirchplatz 10, 29574 Ebstorf, Tel: 05822-2304 zurück