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Forschungsschwerpunkt Fotografie
Über das Porträtieren von Räumen
"...es ist weder das Grandiose noch das Beeindruckende; es ist nicht einmal unbedingt das Fremde: im Gegenteil, es dürfte eher das wiedergefundene Vertraute sein, der brüderliche Raum..."
Georges Perec
Mit dem Medium Fotografie untersuche ich in Räumen und an Objekten den Niederschlag von Geschichte, die Spuren und Sedimente von vergangenen Wirklichkeiten. Dabei geht es mir immer auch um die Betrachtung und Sichtbarmachung der Relationen zwischen den Sphären des Historischen und der Gegenwart.
Der Prozess des Reisens ist für mich eng verbunden mit der fotografischen Reflexion über die besuchten Orte. Seit vielen Jahren bereise ich europäische und orientalische Länder:
unter anderem Italien, Spanien, Syrien, Türkei und Israel - mit den Städten Rom, Florenz, Damaskus, Istanbul und Jerusalem als kulturgeschichtliche Kulminationspunkte. Gerade diese Schnittstellen, in denen die wechselseitige Beeinflussungen aber auch die Konfrontationen der westlichen und östlichen, christlichen, jüdischen und islamischen Kulturen Spuren hinterlassen haben, sind ein zentrales Thema meiner fotografischen Arbeit.
Jede Zeit, jede Kultur, jede Religion bringt ihre eigenen Raummodelle hervor, die sich zu Gedächtnisorten entwickeln, je mehr Geschichte sich in ihnen verdichtet.
Diese Räume suche ich auf und folge ihren Erzählungen, werde mit Schauplätzen konfrontiert, in denen sich die Spuren des Vergangenen eingegraben haben, ich folge dem Genius Loci, entdecke von der Zeit vergessene Orte, bewege mich auf meinen Reisen wie ein Passagier in Zeitschleusen zwischen den Orten. Es entstehen Ansichten, die den flüchtigen Bildwelten der Erinnerung und des Traums entnommen zu sein scheinen.
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