K ulturwissenschaftliches Institut für Europaforschung



    Marie Fabiunke(Oktober 2003)
    Lüneburgs Studenten sagen ja zur Europäischen Verfassung
    Artikel für das online-Magazin europaspiegel




    Am 27. Oktober starteten die Studenten der Universität Lüneburg ins neue Semester, und gleichzeitig in die Debatte über die europäische Verfassung. Der Verein EUROPOLIT führte hier, nach dem Event auf dem Potsdamer Platz, das zweite symbolische Referendum zur europäischen Verfassung durch.

    Der Semesterbeginn und das sonnige Herbstwetter waren ideale Voraussetzungen für lebendige Diskussionen über die Zukunft Europas. Manch eilige Studierende, Dozenten und Dozentinnnen, die sich am ersten Tag des Semesters noch suchend nach ihrem Vorlesungssaal umschauten, sprangen die hellblauen T-shirts der EUROPOLITEN ins Auge und sie steuerten auf den Informationsstand zu. Hier erwarteten sie Informationsbroschüren und vor allem eine Wahlkabine und Wahlurne. Wie schon am Potsdamer Platz war auch das Ergebnis der Lüneburger Abstimmung eindeutig: 87,5 % stimmten mit ja und 8,3% mit nein.

    In Gesprächen waren die meisten Studierenden spontan begeistert von der Idee einer gemeinsamen europäischen Verfassung und einer Vertiefung der EU-Integration. Konkret aber gab es viele Unklarheiten über die zukünftige Struktur der Europäischen Union und der europäischen Politik.
    Die Europäische Union (EU) wirft für ihre Bürger noch viele Fragen auf. Mit dem Referendum wollte EUROPOLIT darauf aufmerksam machen und gleichzeitig in Gesprächen und über den Verfassungsentwurf und die EU im Allgemeinen informieren. Wichtigstes Ziel der Informationsveranstaltung war es Diskussionen über die EU-Verfassung anzuregen und zu nachdenken darüber anzuregen.

    Wie schon in Berlin, so hat auch das Lüneburger Referendum gezeigt, dass eine große Mehrheit der Europäer für den vorliegenden Verfassungsentwurf ist. Eine noch größere Mehrheit aber wünscht sich mehr Information und Diskussion über die europäische Politik und Zukunft der EU in der Öffentlichkeit. Wenn die europäischen Institutionen und die Medien sich dies zu Herze nehmen, so kann das Ideal der europäischen Verfassung -eine transparente und bürgernahe EU- Wirklichkeit werden.


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